Einmal mehr steht AQ suited im Mittelpunkt eines spannenden Pots. Dann sehen wir, was passiert, wenn man sich ausnahmsweise mal an Trash-Hands versucht, ohne die dafür erforderlichen Lizenzen zu besitzen. Und auf Platz Drei werden garantiert auch Ihre musikalischen Wünsche wahr. Ein Amerikaner in Unterhosen singt über sein Pech mit den Karten. – Ganz sicher sehenswert und für wirklich Mutige auch hörenswert.
von Götz Schrage
Erster Platz
Wie oft habe ich mit anschaulichen Beispielen vor der teuflischen Hand AQ suited gewarnt? Und das nicht nur aus der vielleicht entbehrlichen Sicht des mittelmäßig erfolgreichen Spielers, sondern ich konnte relevante pokerhistorische Beweise anführen. Aktuell möchte ich nur an die Final Hand des diesjährigen Main Events erinnern. Trotz Dame am Flop gab es da einen höllischen Bad Beat am River für Tuan Lam. Die Differenz betrug immerhin schlappe vier Millionen Dollar.
Ganz so teuer wird es nicht. Obwohl die Sendung durchaus zu Recht „High Stakes Poker“ heißt und Sam Farha im Pot immer eine Garant für Action ist. Sein Gegner Phil Hellmuth. Beide haben AQ und bei geben schon vor dem Flop mächtig Gas. – Was dann passiert, möchte ich nicht verraten. Es zahlt sich jedenfalls aus, bis zum Schluss dran zu bleiben. Vielleicht gibt es ja doch eine Hand gegen die AQ suited Favorit ist? Oder es gibt mit Phil Hellmuth weltweit nur einen Spieler, der weiß wie es geht? – Man wird sehen. Wir von der Clipcorner Redaktion werden jedenfalls weiter dran bleiben.
Zweiter Platz
„Heute spiele ich eindeutig mehr Hände als Daniel“. Jennifer Harman ist eine Frau des Wortes und hält sich an ihre vielleicht gar nicht so guten Vorsätze. Dass es sich bei „Daniel“ nur um den „one and only“ Negreanu handelt, bräuchte man hier im Kreise der Pokerexperten eigentlich gar nicht erwähnen. – Offenbar hat Daniel Negreanu gerade seinen disziplinierten Tag. Sam Farha unterstellt ihm sogar mit „fremden Geld“ zu spielen, weil er sich diese supertighte Selektion der Startkarten nicht anders erklären kann.
Nicht wirklich erklären kann ich mir für meine Person, wie Jennifer Harman mit 10 7 in den Pot kommt. Es gäbe genug Spieler am Tisch, die virtuos mit solchen Fetzen ihren exklusiven Lebensunterhalt bestreiten, aber die saubere, korrekte Jennifer? Wie auch immer. Flop und Verhängnis nehmen seinen Lauf. Jennifer und Daniel – beide haben einen Treffer und das doppelte Gemetzel geht los. „Deal it twice“. Wir kennen das und wir mögen das. Ob Jennifer Harman das noch mag kann bezweifelt werden.
Dritter Platz
Das ist mal wieder ein klassisches „Fundstück der Woche“. Ein desperater Online-Spieler in roten Boxershorts singt sich seinen Frust von der Seele und tanzt in weiterer Folge mit seinem Laptop. Ungelogen und ziemlich krass! – Wobei, wenn er die Flops so trifft wie die Töne kann ich den Jungen auch irgendwie verstehen. Im Hintergrund die musikalische Begleitung von der scheppernden Heimorgel im üblen Bontempi-Sound. Der Text partiell alles andere als jugendfrei und trotzdem ist der ganze Clip irgendwie durchaus witzig. Zumindest trifft er meinen Sinn für Humor. – Wenn Ihnen das als Warnung immer noch nicht genügt. Dann kann ich Ihnen auch nicht helfen. Dann bleibt nur die Option die „Play“-Taste zu drücken. Eines vielleicht zum Trost sei hier noch angemerkt, auch 3.26 Minuten gehen irgendwann vorbei.
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Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 04.10.2007.