Ende letzter Woche berichteten wir über die Fehde zwischen One-Drop-Sieger Dan Colman und Phil Hellmuth, dem Mann mit den meisten WSOP-Bracelets. Jetzt hat sich Colman erneut in einem Post auf Twoplustwo gemeldet.
Er nimmt seine Wortwahl gegen Hellmuth zwar zurück, bleibt aber bei seiner Meinung und bekräftigt diese noch. Dazu macht er eine nicht unbedingt ernst zu nehmende Andeutung, dass er am Asperger-Syndrom leiden könnte. Hier der neue Post von Dan Colman:
“Das ist das letzte, was ich hier in diesem Thread posten werde, ich habe mich in meinem Leben um wichtige Dinge zu kümmern, zum Beispiel mich auf Asperger-Syndrom testen zu lassen.
Ich gebe nochmal zu, in meinem ersten Post zu hart zu Hellmuth gewesen zu sein. Er hat eine solche Hass-Botschaft nicht verdient. Ich habe mich aufgeregt und das sieht man an dem, was ich geschrieben habe. Ich habe unterschätzt, dass alles, was ich sage, jetzt ganz genau wahrgenommen wird, seitdem ich ein paar Live-Turniere ‘gegodmoded’ habe. In Zukunft werde ich vorsichtiger mit solchen Posts sein.
Nachdem das gesagt ist, bleibe ich aber bei meiner Position. Phils Verhalten im Poker ist grässlich und ich glaube, es gehört einfach nicht in das Spiel.
Meine Liebe zum Poker kommt vom Entdecken und Lernen. Davon, gegen einen besseren Spieler anzutreten und zu überlegen, wie ich ihn schlagen kann. Meiner Meinung nach ist Poker dann am besten, wenn es ein Spiel ist, bei dem man völlig in den Entscheidungsprozess versunken ist. Es geht darum, den Gegner zu schlagen und das Geld intensiviert das Erlebnis.
Meine Liebe zum Poker kam mit Sicherheit nicht daher, einem Typen auf ESPN zuzugucken, der sich permanent wie ein Arschloch zu schwächeren Gegnern verhält. Momentan gibt es das Bestreben, Poker als Sport zu verkaufen und deswegen sollten die Pros doch etwas mehr Klasse zeigen.
Viele Vorbehalte gegenüber meiner Person kommen wohl daher, weil ich kein Poker-Botschafter sein will. Es tut mir Leid, aber so ein Typ bin ich nicht. Glücklicherweise gibt es genug Spieler, die Poker diese Aufmerksamkeit verschaffen und in ein gutes Licht stellen. Schaut euch den neuen Main-Event-Champ Martin Jacobson an. Er muss nicht durch die Gegend laufen und erzählen, dass er der Beste ist. Er spielt phänomenal Poker und kann sich benehmen, andere werden also das Reden für ihn übernehmen.
Phil HellmuthIch denke ich spreche im Namen von vielen, wenn ich sage, das ich lieber einen wie Jacobson als Repräsentant für Poker will, als einen fiesen Typen wie Phil Hellmuth, der das Spiel mit seinem Verhalten verhöhnt. Wenn wir Poker wirklich ernst nehmen und als Sport betrachten wollen, sollten wir PH für sein Benehmen verdammen.
Und dann sein Engagement für Ultimate Bet. Er war auf jeden Fall das Gesicht eines Pokerraums, der den Spielern das Geld bei mindestens zwei Gelegenheiten geklaut hat. Er sollte deswegen an den Pranger gestellt werden und die wichtigen Fragen beantworten, wie es Ansky in seinem Post schon gefordert hat. Wenn jemand behauptet, die Person PH lockt Menschen an die Pokertische, so muss gesagt werden, dass sein Ultimate Bet genau das Gegenteil gemacht hat. Ich entschuldige mich nochmals für meine Attacken gegen Hellmuth, bleibe aber bei meiner Meinung.
In meinem Augen ist PH ein schrecklicher Poker-Botschafter und trotz all dem Geld, das er von UB bekommen hat, musste er sich nie vor der Poker-Community rechtfertigen.”
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 17.11.2014.