Die Finalisten des Main-Events der WSOP 2016 stehen fest. Am heutigen siebten Tag wurden die November-Nine ausgespielt und unter anderem die Oldschool-Legende Cliff Josephy und der GPL-Kommentator Griffin Benger schafften es in diese elitäre Runde.
Eckdaten WSOP Main Event 2016
Spieler: 9/6.737
Buy-in: $9.400 + $600
Preispool: $63.327.800
Siegprämie: $8.000.000
Bezahlte Plätze: 1.011
Chipleader: Cliff Josephy
Mit 27 Spielern begann der siebte und letzte Tag dieses WSOP-Main-Events im Sommer. Gesucht waren die neun Finalisten, welche auf einen Schlag Millionär wurden und Ende Oktober den Titel und 8 Millionen Dollar Preisgeld für den Sieger ausspielen.
Einige bekannte Namen fanden sich noch im Feld, unter anderen der Australier James Obst, Tom Marchese, Griffin Benger, Cliff Josephy oder auch der Main-Event-Dritte von 2009, Antoine Saout.
Doppel-Bust schickt Saout nach Hause
Eines der ersten Opfer des Tages wurde eben jener Franzose Antoine Saout. In einer durchaus spektakulären Hand, in der gleich zwei Spieler ausgeschieden, kam es zu einer für Saout und Adam Krach fatalen Konfrontation mit Kakwan Lau. Vor dem Flop waren alle all-in:
Saout: 7d 7c
Krach: Qd Qc
Lau: As Ad
Board: 9s 8h 8d 7s Ah
Der Turn brachte Saout kurzzeitig die Führung in dieser Hand, doch der River stellte die initiale Reihenfolge der Hände wieder her, so dass Krach und Saout auf den Plätzen 24 und 25 ihren Hut nehmen mussten.
In Folge schied auch der Libanese Jeff Hakim (mit Trips gegen einen Flush) aus und nachdem Thomas Miller auf Platz 19 von Tom Marchese eliminiert wurde (KJ < AQ), wurde das Spiel an nur zwei Tischen fortgesetzt.
Quasselstrippe Kassouf geht mit Königen unter
Das Enfant terrible dieses Main-Events war ohne Frage der Brite William Kassouf. Unablässig redete er während des Spiels auf seine Mitspieler ein und versuchte sie auf diese Art und Weise zu bestimmten Aktionen zu bewegen. Zehn Jahre nachdem Jamie Gold auf diese Art und Weise das Main-Event gewonnen hatte, stellte Kassouf die Goldschen Quassel-Künste mehr als in den Schatten. Für die Zuschauer war dies sicherlich sehr unterhaltsam, für die Spieler an Kassoufs Tisch jedoch relativ anstrengend.
Bis auf Platz 17 schaffte es Kassouf, dann schied er in einem recht bösartigen Setup aus. Er hatte Könige, Griffin Benger Asse, vor dem Flop wurde geraist, gereraist und beide Spieler waren schließlich all-in. Während der Dealer das Board aufdeckte, wurde Benger von der Rail mit den Worten "USA! USA!" angefeuert, obwohl er Kanadier ist. Der Dealer ließ Überraschungen aus, deckte nur Luschen auf und so schied Kassouf mit einem Preisgeld von über 300.000 Dollar aus.
Tom Marchese weggeflusht
Ein weiteres böses Setup schickte Tom Marchese an die Rails. Er hatte noch rund 30 Big Blinds und damit eigentlich einen halbwegs gesunden Stack, doch dieser löste sich in einer einzigen Hand gegen Qui Nguyen in Luft auf. Mit Jc Tc hatte Marchese auf einem 9d 8d 3c 5c 4c Board einen Flush gerivert und ging nach der letzten Karte all-in. Nguyen callte instantan und drehte Ac Kc für einen noch besseren Flush um. Das bedeutete Platz 14 für Marchese und die Führung für Nguyen.
Der australische Online-Profi James Obst schied eine Hand später ebenfalls gegen Qui Nguyen aus, jedoch deutlich weniger spektakulär. Obst hat ohnehin nur noch zehn Big Blinds und diese brachte er mit Fünfen in die Mitte, Nguyen callte mit Zehnen und die bessere Hand hielt.
Final-Table-Bubble
Nachdem auf Platz elf John Cynn ausschied, wurden die letzten zehn Spieler zusammen an den Finaltisch gesetzt. Jetzt musste nur noch einer gehen, bis die neun Finalisten feststanden.
Der Amerikaner Joshua Weiss begann den inoffiziellen Final Table mit nur sieben Big Blinds als absoluter Shorty und war damit prädestiniert, Bubble-Boy dieses Tisches zu werden. Es dauerte 18 Hände, dann war Weiss' Stack auf zwei Big Blinds reduziert und er schob mit A8 all-in. Gleich zwei Spieler callten das Mini-All-In – Gordon Vayo mit Q7, Michael Ruane mit J5. Die beiden Spieler checkten auf einem J7354 Board durch und Ruane gewann die Hand mit seinen Two-Pair.
Damit stehen die November-Nine (welche Ende Oktober das Finale ausgetragen werden) fest.
Die bekanntesten Spieler am Finaltisch sind Cliff Josephy, der 2005 und 2013 bereits ein Bracelet gewinnen konnte, Griffin Benger, der seit dem Frühjahr Moderator und Gesicht der Global-Poker-League ist und der Tscheche Vojtech Ruzicka, der unter anderem 2013 das Highroller-Turnier der EPT Deauville gewann.
Ein Belgier, ein Spanier und ein Tscheche vertreten Europa an den Finaltisch, dazu gesellt sich mit Griffin Benger ein Kanadier und die Amerikaner stellen mit fünf Spielern die stärkste Fraktion.
Eine Übersicht aller Spieler folgt auf PokerOlymp in Kürze.
Chipcounts
Blinds: 250k / 500k
Average: 36.953.000
1 | Cliff Josephy | United States | 74.600.000 |
2 | Qui Nguyen | United States | 67.925.000 |
3 | Gordon Vayo | United States | 49.375.000 |
4 | Kenny Hallaert | Belgium | 43.325.000 |
5 | Michael Ruane | United States | 31.600.000 |
6 | Vojtech Ruzicka | Czech Republic | 27.300.000 |
7 | Griffin Benger | Canada | 26.175.000 |
8 | Jerry Wong | United States | 10.175.000 |
9 | Fernando Pons | Spain | 6.150.000 |
Payouts
1 | $8.000.000 |
2 | $4.658.452 |
3 | $3.451.175 |
4 | $2.574.808 |
5 | $1.934.579 |
6 | $1.463.906 |
7 | $1.250.000 |
8 | $1.100.000 |
9 | $1.000.000 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 19.07.2016.