Der große Wendepunkt in der World Series of Poker (WSOP). Zum einen war es die letzte WSOP bevor das Binion’s Horseshoe an Harrah’s verkauft wurde. Und es war die WSOP, die den weltweiten Pokerboom auslöste. Denn mit dem Sieg von Chris Moneymaker stand fest – Jeder kann Weltmeister werden.
Die Teilnehmerzahlen 2003 waren um ein Vielfaches höher, als man erwartet hatte. Grund dafür war natürlich, dass die Online-Pokerrooms anfingen, Satellites für die WSOP zu spielen. Die Liste der Events war lang, die Namen der Sieger sind uns zum Teil sehr vertraut. Phil Hellmuth schlug gleich doppelt zu, ebenso wie Chris Ferguson, Johnny Chan, Layne Flack, Men Nguyen und John Juanda.
Einer, der 2003 sein zweites Bracelet gewonnen hat, ist Eddy Scharf. Wieder schlug er beim Limit Omaha zu. Bei 119 Gegnern und einem Buy-In von $1.500 durfte er sich $63.600 mit nach Hause nehmen. Auf jeden Fall verdient, wenn man bedenkt, dass an diesem Final Table auch Phil Hellmuth, Men Nguyen, Dave Colclough und auch Steve Zolotow gesessen haben.
Auch Sigi Stockinger und Phillip Marmorstein durften wieder etwas Preisgeld mitnehmen. Etwas mehr war es bei Dani Studer. Er lieferte beim $2.500 Pot Limit Omaha eine gute Performance ab und erreichte Platz 3. Gewonnen hat John Juanda vor O’Neil Longson.
Ebenfalls eine sehr gute Vorstellung brachte Bernd Rygol. Während er sich beim $2.000 Pot Limit Hold’em mit Platz 22 begnügen musste, trumpfte er beim $1.500 Pot Limit Hold’em groß auf. Er musste sich nur Prahlad Friedmann geschlagen geben und wurde für seinen zweiten Platz mit $56.200 belohnt.
Auch Marcel Luske konnte bei diesem Event Platz 12 erreichen. Für ihn war es ebenfalls nicht sein einziges Ranking in diesem Jahr. Denn wieder kam er beim $10.000 No Limit Hold’em World Championship weit nach vorne. Bei Platz 14 war aber Endstation, den Final Table schaffte er nicht. Aber er war damit der beste Nicht-Amerikaner oder besser gesagt, der beste ohne amerikanischen Wohnsitz.
Mit 839 Teilnehmern war der Spielerrekord vom Vorjahr deutlich übertroffen. 63 Plätze wurden bezahlt, auf den Sieger warteten $2.500.000. Aber niemand ahnte, dass ausgerechnet Chris Moneymaker der neue Weltmeister werden würde.
Es soll den Erfolg von Chris Moneymaker nicht schmälern. Aber er hat gezeigt, dass jeder Spieler Weltmeister werden könnte. Bislang glaubten doch noch viele, dass solche Titel den wirklichen Profis vorbehalten wären. Sieht man sich die Geschichte der WSOP an, so findet man tatsächlich nicht viele Amateure auf den Siegerlisten. Doch nun war alles anders. Da waren Spieler wie Phil Ivey, David Singer, Freddy Deeb, Amir Vahedi, Dan Harrington, Scotty Nguyen, Howard Lederer und eben auch Sammy Farha.
Niemand hätte gewettet, dass sich Sammy Farha und Chris Moneymaker im Heads-Up gegenüber sitzen würden. Und wenn schon, dann war jedem klar, dass Farha den Titel gewinnen würde. Doch mit einem genialen Bluff drehte Moneymaker das Turnier. Auch die finale Hand kam etwas überraschend. Sammy Farha raiste auf 100.000 und Moneymaker callte. Der Flop brachte Jx 5x 4x . Moneymaker spielte an, Farha ging all-in und Moneymaker callte sofort. Was er umdrehte, konnte nicht nur Farha nicht glauben. Denn Moneymaker hatte das Preflop Raise tatsächlich mit 5x 4x bezahlt –und lag jetzt mit 2 Paar vor Jx Tx von Farha. Turn und River kannten kein Erbarmen und damit war Chris Moneymaker, ein Buchhalter, der sich mit $39 für das Turnier qualifiziert hatte, tatsächlich Weltmeister.
Es war die Cinderella-Story, die seitdem weltweit mehr und mehr Spieler in den Pokerbann zieht. Ab diesem Jahr sollte alles anders werden. Bei der WSOP, in Las Vegas, in der ganzen Welt. Der Pokerboom konnte beginnen.
Event | Sieger | Preisgeld | Teilnehmer |
$10,000 Championship Event | Chris Moneymaker | $2,500,000 | 839 |
$500 Casino Employees Limit Hold’em | David Lukaszewski | $35,800 | 208 |
$2,000 Limit Hold’em | Mohammed Ibrahim | $290,420 | 422 |
$1,500 Seven-Card Stud | Toto Leonidas | $98,760 | 177 |
$2,000 Omaha Hi-Lo | Chris Ferguson | $123,680 | 175 |
$2,000 No-Limit Hold’em | Jim Meehan | $280,100 | 407 |
$1,500 Pot-Limit Hold’em | Prahlad Friedman | $109,400 | 212 |
$1,500 Seven-Card Stud Hi-Lo | Minh Nguyen | $106,020 | 190 |
$1,500 Pot-Limit Omaha mit Rebuys | Erik Seidel | $146,100 | 117 |
$2,000 H.O.R.S.E. | Doyle Brunson | $84,080 | 113 |
$2,500 Limit Hold’em | Phil Hellmuth | $171,400 | 194 |
$2,500 Seven-Card Stud | Michael Saltzburg | $95,580 | 103 |
$5,000 No-Limit 2-7 Draw mit Rebuys | O’Neil Longson | $147,680 | 28 |
$5,000 No-Limit Hold’em | Johnny Chan | $224,400 | 127 |
$2,000 Limit Holdem/7-Card Stud | Chris “Jesus” Ferguson | $66,220 | 89 |
$2,500 No-Limit Hold’em | Phi Nguyen | $222,800 | 259 |
$1,500 Limit Omaha | Eddy Scharf | $63,600 | 120 |
$1,500 Limit Hold’em | John Arrage | $178,600 | 346 |
$2,500 Omaha Hi-Lo | Layne Flack | $119,260 | 135 |
$2,000 Pot-Limit Hold’em | Mickey Appleman | $147,280 | 214 |
$1,000 Seniors No-Limit Hold’em | Ron Rose | $130,060 | 378 |
$2,500 Seven-Card Stud Hi-Lo | John Juanda | $130,200 | 140 |
$1,500 No-Limit Hold’em | Amir Vahedi | $270,000 | 531 |
$2,000 S.H.O.E. | Daniel Negreanu | $100,440 | 135 |
$5,000 Pot-Limit Omaha | Johnny Chan | $158,100 | 85 |
$1,500 Limit Hold’em Shootout | Layne Flack | $120,000 | 220 |
$3,000 Limit Hold’em | Tom Jacobs | $163,000 | 154 |
$5,000 Razz | Huck Seed | $71,500 | N/A |
$1,000 Ladies Hold’em/Stud | Barb Rugolo | $40,700 | 112 |
$1,500 Omaha Hi-Lo | Frankie O’Dell | $133,760 | 259 |
$3,000 Pot-Limit Hold’em | Charles Keith Lehr | $225,040 | 218 |
$5,000 Seven-Card Stud | Men “The Master” Nguyen | $178,560 | 96 |
$3,000 No-Limit Hold’em | Phil Hellmuth | $410,860 | 398 |
$2,500 Pot-Limit Omaha mit Rebuys | John Juanda | $203,840 | 120 |
$5,000 Limit Hold’em | Carlos Mortensen | $251,680 | 143 |
$1,500 A-5 Lowball Triple Draw | Men “The Master” Nguyen | $43,520 | 78 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 26.05.2008.