Bisher waren es nur Gerüchte, jetzt ist es offiziell. Die Rational Group, das Mutterunternehmen von PokerStars und Full Tilt, wird von Amaya Gaming für 4,9 Milliarden Dollar aufgekauft. Mark Scheinberg, CEO von PokerStars, wird zurücktreten.
Fakten zum Mega-Deal
Die Amaya Gaming Group Inc. wird die Oldford Group Limited, das Mutterunternehmen der Rational Group, erwerben und sich damit auch PokerStars und Full Tilt einverleiben.
Für die Spieler wird sich erst einmal nichts ändern, langfristig wird es aber wahrscheinlich Konsequenzen geben.
Das Ganze ist eine gigantische Transaktion, die Amaya Gaming quasi über Nacht zum größten Online-Gambling-Unternehmen überhaupt macht. Auf PokerStars und Full Tilt sind weltweit über 85 Millionen Spieler registriert. Im Jahr 2012 hatte PokerStars das angeschlagene Unternehmen Full Tilt für 547 Millionen Dollar aufgekauft.
Der Gesamtumsatz der beiden Unternehmen Amaya und der Oldford Group Limited betrug im Jahr 2013 satte 1,3 Milliarden Dollar.
Aussagen der Hauptakteure
David Baazov, CEO von Amaya, sagte zu dem Deal: “Dies ist eine transformative Akquisition, die unser B2B-Kerngeschäft stärkt und uns eine globale Plattform für stetiges Wachstum gibt. Mark Scheinberg ist ein Pionier der Online Poker Industrie, der ein bemerkenswertes Business aufgebaut hat und sich das Vertrauen von Millionen von Spielern verdient hat. Er hat den Spielern ein tolles Spielerlebnis, guten Kundenservice und Sicherheit geboten.
Mark Scheinberg, CEOder Rational Group
Mark Scheinberg, der spätestens jetzt mehrfacher Milliardär ist, sagte: “Ich bin unglaublich stolz auf das Business, das ich und mein Vater Isai in den letzten 14 Jahren aufgebaut haben. Wir haben die weltgrößte Poker Company aufgebaut und sind dazu führend im iGaming-Bereich.”
Konsequenzen
Amaya hofft natürlich, dass die Übernahme ihnen ermöglicht, in regulierten Märkte wie z. B. den USA Fuß zu fassen. Der Rücktritt von Mark Scheinberg hat mit hoher Sicherheit damit zu tun. Amaya Gaming hat in den USA grundsätzlich ein gutes ‘standing’.
Zu erwarten ist auch, dass Amaya das Angebot an Casinospielen bei Full Tilt, wie z. B. Black Jack und Roulette, erheblich erweitern wird. Möglicherweise werden auch Sportwetten eingeführt, dies ist aber noch reine Spekulation.
Wer ist eigentlich Amaya und woher hat das Unternehmen das Geld?
Die Amaya Gaming Group ist ein kanadisches Unternehmen, das in Toronto an der Börse notiert ist. Amaya betreibt unter anderem das Ongame-Netzwerk und hat an der Börse eine Marktkapitalisierung von etwas unter einer Milliarde Dollar.
Das Geld für die Übernahme hat sich das Unternehmen unter anderem von der Deutschen Bank AG und der Barclays Bank PLC beschafft. Schon vor einigen Wochen gab es Gerüchte, die Übernahme sei im Grunde von der Rational Group finanziert, das Geld komme also hauptsächlich von PokerStars selbst.
Die Absicht sei die, dass sich PokerStars auf diese Weise das Gesicht eines börsennotierten kanadischen Unternehmens gibt und es deswegen wesentlich einfacher ist, auf dem amerikanischen Markt wieder Fuß zu fassen. So sieht es jetzt aber eher nicht aus, das Geld kommt zumindest auf den ersten Blick von der Amaya Group bzw. externen Geldgebern.
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Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 13.06.2014.