Die Hoffnungen auf einen deutschen Erfolg in Estoril wurden am Montagkurz vor Mitternacht zerstört, als Markus Hambloch ausschied. Aufeinem Jx 10 8 Flop ging er mit 180.000 in einem 20.000er PotAll-In und rannte in die gefloppte Nut-Straight des Schweden OlaBradborn.
Der Österreicher Alexander Lang hat es allerdings an den Final Tablegeschafft. Mit den folgenden Kontrahenten sollte er es am Dienstag ab16.00 Uhr aufnehmen:
Seat 1: Ville Salmi – 548,000 |
Seat 2: Alexander Lang – 285,000 |
Seat 3: Ola Brandborn – 610,000 |
Seat 4: Paul Jansen – 304,500 |
Seat 5: Ville Mattila – 579,500 |
Seat 6: Daniel Ferreira – 615,000 |
Seat 7: Teemu Kangasvieri – 575,000 |
Seat 8: Pedro Demeyere – 597,000 |
Bevor es allerdings mit dem Final Table losgehen sollte, habe ich denDienstag Vormittag mit meiner Freundin in Lissabon verbracht, bevorsie dort ihren Rückflug nach Madrid antreten sollte.
Blick aus dem Castello S JorgeInsbesondere haben wir das Castello S. Jorge besichtigt. Für den Restder Stadt blieb nur wenig Zeit, allerdings hatte man von der Burgeinen wunderbaren Blick. Der kleine Eindruck, den ich von Lissabonbekommen konnte, war doch eher durchwachsen. Man merkt der Stadt an,dass sie sehr alt ist. Viele alte Gebäude haben einen ganz besonderenCharme, viele sind aber auch hoffnungslos ungepflegt und verfallen.Ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, hier noch einmal genauer aufErkundungstour zu gehen.
Wenige Minuten vor Beginn des Final Tables hatte ich mir dann auchmeinen Weg aus Lissabon zurück ins Casino von Estoril gebahnt und alserstes fiel mir der im Vergleich zu den Blinds extrem hohe AverageStack am Final Table auf. Bei Blinds von 4000/8000/500 waren mit achtSpielern über 4.000.000 in Chips im Umlauf. Im Schnitt also über 60BBzu Beginn des Spiels. Dementsprechend dauerte es auch relativ lange,bis mit Paul Jansen der erste Spieler eliminiert wurde.
Als nächstes folgte Daniel Feirrera, der als Chipleader an den Final Tablekam. Er hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt. Nach einer sehrinteressanten Hand gegen Alexander Lang pushte er frustriert seineletzten Chips mit 7 5 und wurde von K Q gecallt.
In der vorigen Hand hatte der sonst eher unauffällig und solidespielende Lang auf dem Button einen Preflop-Raise von Feirreragecallt. Auf dem 3 5 T♦ Flop callte er eine weitere Bet vonFeirrera, nur um nach Feirreras Check auf dem Turn mit dem J All-In zugehen. Feirrera foldete sofort und war sichtlich frustriert, was sichernicht besser wurde, als Lang seine kreativ gespielte Hand zeigte:A 3
Nach dem Dinner Break gingen die verbleibenden 6 Spieler etwasschneller zur Sache. Die Blinds waren mittlerweile auch auf10000/20000/2000 gestiegen und der Average-Stack damit auf etwas mehrals 30BB abgefallen. Ville Mattila und Ola Bradborn waren dienächsten, die den Final Table verlassen mussten.
Alexander Lang wird VierterUnd dann fand auch Alexander Langs Turnier ein eher unrühmliches Ende.Nachdem er schon einige Hände zuvor mit 5 5 gegen 2 2 statteiner Verdopplung einen Split-Pot hinnehmen musste, weil sich auf demBoard eine Straight ergab, unterlag er in seiner finalen Hand mitA Q gegen K 6 , als der River einen König brachte.
Dennoch ist der vierte Platz für den beim Live-Poker noch recht unerfahrenen Spieler ein großer Erfolg und zudem legt Betsson für ihn noch ein Buy-In für das nächste Betsson Live Event oben drauf, da er der letzteSpieler im Turnier war, der Betsson-Logo-Bekleidung trug. Glückwunschvon dieser Seite an Alexander Lang.
Mit Average-Stacks von über 1,3 Mio bei Blinds von 15k/30k/3klieferten sich die verbliebenen drei Spieler nun einen langenverbitterten Kampf um den 100.000€ Hauptpreis.
Ville Salmi gewinnt das Main EventEs sollte über zwei Stunden dauern, bis das rein finnische Heads-Upzwischen Ville Salmi und Teemu Kangasvieri erreicht war. PedroDemeyere schied als Drittplatzierter aus, als er das All-In des fastchipgleichen Kangasvieri mit 6 6 callte und auf dem River gegendie Straße verlor, die sein Gegner mit A 8 auf dem Riververvollständigen konnte. Demeyere erhält 40.000 € Preisgeld für seineBemühungen.
Und so waren die Chips zu Beginn des Heads Up verteilt:Ville Salmi—2,538,000Teemu Kangasvieri—1,496,000
Bei Blinds 20k/40k/3k war durchaus zu erwarten, dass die Entscheidungnoch auf sich warten lassen würde… aber wer das dachte, hat nichtmit den beiden Finnen gerechnet (wobei vermutlich auch ein Deal imSpiel war). In der ersten Hand nach “Wiederanpfiff” gingen beidepreflop all in und Salmis 9 9 hielt gegen Q 9 vonKangasvieri stand.
Der Sieger von Betsson Estoril Live 2 heißt demnach Ville Salmi. Glückwunsch!
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 11.11.2009.