Die Entwicklung geht eindeutig zu immer höheren Buy-ins und bald wird wohl die Szene aus dem Bond-Film “Casino Royal” Realität, bei der jeder der Spieler eine Million Dollar an den Tisch bringen muss. Bisher steht der Einsatz bei $250K, so passiert bei den Aussie Millions. Der höchste Turnier-buy-in bisher überhaupt!
Gestern traf sich im Crown Casino in Melbourne ein illustrer Kreis von 18 Spielern, allesamt Highroller, die mal eben 250.000 Dollar für einen Turnier-Buy-in hinlegen können. Dadurch entstand ein Preispool in Höhe von fünf Millionen Dollar, der auf die ersten drei bezahlten Plätze aufgeteilt wurde.
Die mutigen Teilnehmer waren Tom Dwan, Phil Ivey, Alexander Kostritsyn, Richard Yong, Chris Ferguson, John Juanda, Tony Bloom, Nikolay Evdakov, Roland de Wolfe, Annette Obrestad, Wang Qiang, David Benyamine, James Obst, Sam Trickett, Paul Phua, Erik Seidel, Daniel Cates und James Bord.
Eines sollte einem bei einem solchen Turnier nicht passieren: man sollte gerade zu Beginn nicht das Pech haben, mit Kings in Aces zu laufen. Genau das ist aber dem armen James Obst passiert, der auf diese Weise als Erster gegen Sam Trickett rausflog. Schwupps, sind mal eben 250.000 Dollar weg …
Der nächste Bust-out war niemand Geringeres als Tom “durrrr” Dwan. Auf einem Flop mit 8 Q 9 setzte er 27.000 und Richard Yong machte 75.000 daraus. Während Dwan mit Phil Ivey über eine Prop-Bet diskutierte, pushte er nebenbei seinen gesamten Stack in die Mitte und sein Gegner callte. Yong hatte Q 7 , Dwan 10 10 . Turn und River brachten 8 und Q und so war das Highroller-Abenteuer für Dwan passé.
Als nächster Spieler wurde John Juanda an die Rails geschickt, er verlor sein All-in mit Q 4 gegen 9 9 von Tony Bloom. Es folgten ihm Eugene Katchalov und Annette Obrestad, die mit Pocket-Fives gegen Ace-King-suited von Wang Qiang unterwegs war. Das Board brachte den King für Quiang und so hatte auch Annette ihren Buy-in verwirkt. Allein für ihre Teilnahme verdient sie aber – wie alle Teilnehmer – allerhöchsten Respekt. Nach dem Exit von Paul Phua und Daniel Cates stand der Finaltisch mit folgender Besetzung:
Sam Trickett 1,219,500 |
Chris Ferguson 860,000 |
Wang Qiang 623,000 |
Erik Seidel 619,000 |
Nikolay Evdakov 428,000 |
Andrew Feldman 423,500 |
Richard Yong 313,500 |
David Benyamine 258,500 |
Phil Ivey 186,000 |
Als Ersten erwischte es hier Nikolay Evdakov, der mit Ace-Queen gegen die Pocket-Tens von Trickett verlor. Phil Ivey war als Nächster dran, er stellte seinen Short-Stack mit Pocket-Fives in die Mitte und wieder war es Trickett, der callte, letztlich mit K Q gewann und den zur Zeit wohl besten Pokerspieler der Welt eliminierte.
Nachdem Andrew Feldman, Chris Ferguson und Richard Yong draußen waren, begann mit vier verbliebenen Spielern und drei bezahlten Plätzen die wichtige Bubble-Phase des Mega-Highroller-Turniers. Schnell war der Bubble-Boy gefunden, er hieß Wang Quiang und er flog mit 3 2 (!) gegen die Pocket-Aces von Trickett aus dem Rennen.
Jetzt waren nur noch Erick Seidel, David Benyamine und Sam Trickett übrig und die drei Spieler schlossen einen Deal. Kurz danach schied Benyamine als Dritter mit 1,1 Millionen Dollar Preisgeld aus. Er verlor unglücklich mit A 6 gegen A 4 von Sam Tricket, das Board brachte eine Vier. Pech für Benyamine aber dennoch 1,1 Millionen Dollar Preisgeld!
Das Heads-Up zwischen Seidel und Trickett dauerte etwas mehr als eine Stunde und am Ende konnte sich mit Seidel der erfahrenere Spieler als Sieger durchsetzen. In der letzten Hand des Mega-Turniers ging Trickett auf einem Board mit 3 5 9 mit A Q all-in und Seidel machte den entscheidenden Call mit J 9 . Turn und River halfen Trickett nicht mehr und so stand der strahlende Sieger fest: Poker-Hall-of-Famer Erick Seidel.
Erik Seidel ist mit diesem Sieg auf Rang 3 der All Time Momey List geklettert. Insgesamt betragen seine Turniergewinne jetzt 13,79 millionen Dollar. Er liegt damit vor Jamie Gold und hinter Phil Ivey, der unter dem Strich 13,86 Millionen gewonnen hat. Auf Rang 1 thront nach wie vor Daniel Negreanu mit sagenhaften 14,12 Millionen. Hier das Endergebnis des spektakulären Events:
1 Erik Seidel 2,500,000 |
2 Sam Trickett 1,400,000 |
3 David Benyamine 1,100,000 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 27.01.2011.