In meinem Leben habe ich viele schwere Kämpfe ausgetragen. Ich habe es nicht immer leicht gehabt, sondern viele Auf und Abs beim Poker erlebt, Baby. In den Anfängen meiner Karriere bin ich zahllose Male Pleite gegangen.
Als ich als Dealer anfing, arbeitete ich nur deswegen den ganzen Tag, um die ganze Nacht mit dem Trinkgeld spielen zu können. War ich im Morgengrauen pleite, fing das gleiche Spiel am nächsten Morgen wieder von vorne an. Ich bin sogar noch nach meinem Gewinn des Main Events der WSOP 1998 Pleite gegangen.
Der Grund, warum ich so viele meiner Fehlschläge erwähne, besteht darin, dass ich keine Angst habe, diese zuzugeben. Ich weiß, dass Fehler und vor allem das Lernen daraus, der Grundstein des Erfolgs sind. Hätte ich nach einer Pechsträhne mit dem Pokern aufgehört, wäre ich heute nicht der, der ich bin, Baby! Probiert man etwas, scheitert und gibt es daraufhin auf, hat man sich nicht genügend Fehlschläge ermöglicht, um daraus zu lernen.
Als ich zu pokern anfing, beging ich viele Fehler, aus denen ich später lernte. Zunächst spielte ich zu viele Hände und meinte, man könne mit beliebigen Karten jederzeit spielen. Ich begriff nicht die Bedeutung der Position und deren Einfluss auf die Entscheidungen. Später begriff ich, dass die Position in Bezug zum Button sehr wichtig dafür ist, welche Karten man spielen kann. Meine ursprünglichen Gedanken spielten vor allem für das erfolgreiche Abschneiden in Turnieren überhaupt keine Rolle.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, den ich zu Beginn ignorierte, war das Bankroll-Management, während sich die mathematisch orientierten Spieler um nichts anderes kümmerten. Ich lachte sie aus und sagte ihnen, dass sie sich nie an ihrem Geld erfreuen können, wenn sie sich so viele Gedanken darüber machen. Das Einzige, was ich über Bankroll-Management wusste, war die Anzahl der Scheine, die in meine Taschen passten, Baby! Ich habe nie gespart. Ich kaufte teure Geschenke, feierte mit Freunden und schmiss in der Bar eine Runde nach der anderen. Das tue ich weiterhin, aber geändert hat sich, dass ich meiner Frau einen Großteil jedes Turniergewinns gebe, damit sie das Geld investiert oder spart. Auf diese Weise gehen wir nie Pleite, da das meiste Geld gut angelegt ist.
Wollen Sie ernsthaft Poker spielen, sollten Sie sich nie oberhalb Ihrer Bankroll bewegen und immer zu einem Limit-Abstieg bereit sein, falls dieser nötig ist. Es gehört zu einem professionellen Spieler, Risiken einzugehen, aber es ist wichtig, niemals mit Geld zu spielen, dessen Verlust Sie sich nicht leisten können. Glauben Sie mir, ich habe dies schmerzhaft erfahren müssen, und daraus gelernt, wie ich mit meinem Geld für die eigene Zukunft und die meiner Familie umgehen muss.
Im Laufe der Jahre habe ich nicht nur gelernt, besser zu pokern, sondern auch abseits des Tisches mit meinem Leben als professioneller Pokerspieler besser zurechtzukommen. Seine Niederlagen vom Privatleben zu trennen, kann dafür entscheidend sein, ob man als verheirateter Mann endet oder als Single. Zu Beginn meiner Karriere fraß mich Poker so auf, dass ich keine Partnerin oder Freunde um mich herum haben wollte. Ich arbeitete und hatte keine Zeit, mich auf mein Privatleben zu konzentrieren. Doch mit zunehmendem Alter und Reife erkannte ich, dass man sich neben dem Pokerspiel auch Zeit für sein Privatleben nehmen muss. Es klingt vielleicht seltsam, aber wenn Sie in Ihrem Privatleben ausgeglichener sind, spielen Sie auch besser Poker.
Ich kam aus dem Nichts, als ich mit einem Boot voller vietnamesischer Einwanderer in den Vereinigten Staaten ankam. Ich wusste nur, dass ich überleben musste, und wie beim Poker musste ich aus meinen Fehlern lernen, um erfolgreich zu sein. Indem ich aus meinen Misserfolgen lernte, wurde ich erfolgreich und habe alles im Leben, wovon ich geträumt habe. Ich habe tolle Kinder, eine wunderbare Frau, ein Dach über dem Kopf und jeden Tag etwas zu essen. Nur darum geht es, Baby, und dies erreicht man, indem man an sich glaubt und aus jedem Rückschlag lernt. Das gilt für Poker – und für das Leben!
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 02.07.2009.