An der großen Diskussion rund um die gekündigten Sponsorverträge von GNUF gab es in den letzten Tagen kein Vorbei. Auch für mich nicht. Aber im Unterschied zu manch anderen ist meine Meinung eindeutig. Die Beweislast gegen H.K. ist erdrückend. „Schuldig im Sinne der Anklage“.
Manchmal ist es gar nicht notwendig, dass einem Steine in den Weg gelegt werden. Denn es soll auch vorkommen, dass man über seine eigenen Füße stolpert. Und genau das ist H.K. jetzt passiert. Denn es macht einen Unterschied, ob in einer Ausschreibung steht „bis zu einem Wert von 250.000 Dollar“ oder „im Wert von 250.000 Dollar“. Ein kleiner Unterschied in der Formulierung macht in diesem Fall eine Differenz von rund einer Million Dollar aus. Grund genug, dass die Pokerwelt auf die Barrikaden steigt.
Mit GNUF hat sich der Horschti einen ganz großen Fisch an Land gezogen. Aber in ein kleines Fischerboot passt kein Wal. Das muss nun auch der Weltmeister erkennen. Aber statt korrekt und anständig Stellung zu beziehen, versteckt er sich hinter dem Vertrag, der zwischen der GPPA und GNUF besteht. Eigenartig nur, dass GNUF sehr ausführlich zu den Sponsorverträgen Stellung genommen hat. Und noch viel eigenartiger, dass hier absolut kein Zweifel daran aufkommt, dass GNUF die Verträge mit den fünf Gewinnern der GPPA/GNUF Serie zu Recht gekündigt hat. Ob der Vertrag nun vielleicht ein paar Tage früher in aller Ruhe unterzeichnet werden hätte können und nicht zwischen Tür und Angel bei der EPT in Dortmund, sei dahin gestellt. Aber die Klauseln standen weder im Kleingedruckten, noch wurden sie als „belanglos“ abgetan. Alle fünf Gewinner bestätigen, dass sie ausführlich darüber informiert wurden. Sicherlich, man unterschreibt schon allein deshalb, weil man doch die Hoffnung hat, bei einem der drei Turniere auch tatsächlich Geld zu gewinnen. Aber Fakt ist, dass die Aktion zwischen GNUF und den Gewinnern einwandfrei über die Bühne ging.
Ganz anders sieht es da bei der GPPA aus. Ich bin entsetzt, wie H.K. von seinen Jüngern geschützt wird. Das ist ja fast wie bei Tom Cruise und Scientology. Nur keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass der große Weltmeister integer handelt. Alles was H.K. tut, geschieht rein zum Wohle des Pokerspiels. „Horst Koch hat Poker in Deutschland salonfähig gemacht“ lacht es von seiner Webseite. Aber dort steht auch noch immer „Jeder Spieler in Deutschland hat die Chance dabei zu sein. In unserem Team ist noch Platz! Spielen Sie mit und sichern Sie sich Ihre eigene Pokerkarriere! Ihr Sponsorvertrag beläuft sich auf 250.000 Dollar! Mehr Infos finden Sie unter www.gppa.de.“
Aber das allerbeste ist der Teil, in dem Horst Koch Sponsoring anbietet. Nämlich durch ihn höchstpersönlich. „Wenn er jemanden entdeckt, der seiner Meinung nach Potential besitzt, sponsert Koch demjenigen die Startgelder für ausgewählte Turniere.“ Dass auf derselben Seite auch Andreas Krause auftaucht und es fast den Eindruck macht, als hätte Horst Koch eigentlich Andreas Krause entdeckt, ist schon fast gruselig. Worauf ich aber eigentlich hinaus will – offenbar sind die fünf Gewinner der GNUF/GPPA Liga keine Talente, die H.K. für würdig hält, ein Sponsoring zu erhalten. Denn weder die ausgelobten 250.000 Dollar noch ein privates Sponsoring werden ihnen nun zuteil. Oder hat H.K. dasselbe Anforderungskriterium, das es auch bei GNUF zu erfüllen gibt? Wir alle konnten in den letzten Tagen etwas lernen. Denn ein Winning Player ist man dann, wenn man in drei Turnieren zumindest die Buy-Ins zurückgewinnt. Soll ich mir jetzt die Mühe machen, die Pokerkarrieren der deutschen Spieler zu durchleuchten? Eines ist aber ganz sicher und da braucht man sich nicht einmal anstrengen – Horst Koch ist kein Winning Player im Sinne der GNUF Definition! Warum wurde sein Sponsorvertrag nicht gekündigt? Ach so, ja weil er der Pokerbotschafter Deutschlands schlechthin ist. Da kann ihm niemand das Wasser reichen. Aber will das überhaupt jemand?
Die Pokerwelt Deutschlands wurde durch die Kündigung der GNUF-Sponsorverträge wieder einmal unsanft aus der Traumwelt gerissen. Alle warten gespannt auf eine Stellungnahme von Horst Koch zu den aktuellen Geschehnissen. Doch der versteckt sich hinter seinem Vertrag mit GNUF. Man dürfe nichts kommentieren. Wo ist denn das Problem zu sagen „Ja, ich kannte den Vertrag schon von Anfang an.“ Der zeitweilige Hinweis „Verträge bis zu einem Wert von 250.000 Dollar“ lässt keinen anderen Schluss zu. Warum hätte H.K. das geschrieben (oder schreiben lassen), wenn die Verträge einen garantierten Betrag gehabt hätten. Erschreckend ist die Tatsache, dass H.K. nicht nur Mitarbeiter und Freunde hat, sondern es tatsächlich Menschen gibt, die ihm scheinbar hörig sind. Verteidigen bis aufs Blut und selbst wenn man selber an der Geschichte zweifelt, heißt die Parole „Nicht denken, sondern schützend vor den Weltmeister stellen!“
Fast alle ehemaligen Lizenznehmer von Horst Koch mussten und müssen sich noch heute mit diversen Klagen und Verfahren auseinandersetzen. Woran liegt das? Es gibt nahezu niemanden, der einvernehmlich von H.K. geschieden wurde. Alles endet in Rosenkriegen. Die Szenarien erinnern tatsächlich an Sekten und ihre Praktiken. Verfolgen Sie bitte eine Sendung, die über „Sekten-Aussteiger“ berichtet. Und dann setzen Sie sich mit einem ehemaligen Mitarbeiter von H.K. zusammen. Sie werden Ähnlichkeiten feststellen.
H.K. hat GNUF gefangen und wird mit der Beute nun nicht fertig. Auf der Strecke bleibt nicht das Bankkonto von H.K., sondern wieder einmal das Vertrauen in Pokeranbieter in Deutschland. Dabei wäre es doch so einfach, einmal wahre Größe zu zeigen und die Karten offen auf den Tisch zu legen. Lieber Herr Koch, Sie wurden beim Bluffen ertappt. Versuchen Sie nicht, mit einem Conti Bet Ihre Gegner aus dem Pot zu bringen. Das könnte teuer werden.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 29.03.2008.