Was hat die Poker-Welt dieses Jahr am meisten frustriert? Im Rahmen unserer Poker-Olymp-Awards stellen wir heute die letzten drei Ärgernisse dieses Jahres vor und wollen von unseren Lesern wissen, welches dieser Ereignisse für sie das empörendste war.
Heute stellen wir die letzten drei von insgesamt neun Ärgernissen vor. Die Abstimmung ist unten zu finden und mit einem kleinem Gewinnspiel verbunden.
Trennung der Spielerpools auf PartyPoker
Im März dieses Jahres kam es bei PartyPoker zu einer Änderung ohne Ankündigung oder vorhergehende Erklärung. Von einem Tag auf den anderen wurden die Spieler in zwei Gruppen aufgeteilt, “Fische” und “Regs”, die nur noch untereinander spielen konnten, nicht mehr jedoch gegen Spieler aus der anderen Gruppe.
Erklärtes Ziel von PartyPoker war es, das Spiel für Gelegenheitsspieler attraktiver zu machen, doch der Schuss ging komplett nach hinten los. Die bisherigen Spieler von PartyPoker waren entrüstet ob der unangekündigten, massiven Änderrung und der Traffic ging spürbar zurück. Mehr Gelegenheitsspieler lockte dies auch nicht an und überdies fanden viele Spieler auch noch arglistige Mittel, das System zu betrügen und permanent, trotz hoher Gewinne im Fisch-Pool spielen zu können.
Am Ende bündelte sich die Kritik in der Ankündigung eines groß angelegten Streiks der PartyPoker-Spieler.
Allerdings fand der Spuk ein erstaunlich gutes Ende: PartyPoker lenkte ein und hob die Trennung der Spielerpools im November wieder auf.
Die AGA
Die American Gaming Association (kurz AGA) ist die größte Lobby-Gruppe der amerikanischen Kasinos. Anfang des Jahres bemühte sich PokerStars intensiv darum, eine Online-Poker-Lizenz im amerikanischen Bundesstaat New-Jersey zu erlangen. Im Rahmen dessen stand PokerStars kurz vor dem Kauf des finanziell maroden Atlantic Club Casinos bis die AGA dazwischenschoss und diesen Kauf über eine Beschwerde bei der Glücksspielkommission verhinderte.
Ziel war es, PokerStars aus dem sich entwickelnden Online-Poker-Markt in New Jersey herauszuhalten. Am Ende gelang dies. Der Aufkauf des Atlantic Club Casinos durch PokerStars kam nicht zustande, obwohl PokerStars bereits Millionen in laufende Zahlungen an Angestellte investiert hatte. Nicht nur wurde dieses Geld niemals zurückgezahlt, das Kasino sucht nun weiterhin nach einem Käufer und steht wahrscheinlich vor dem endgültigen Bankrott.
PokerStars wurde sich wenig später mit Resort Casino einig und beantragte eine Lizenz. Diese wurde aufgrund der Bemühungen der AGA allerdings nicht erteilt und so startete Online-Poker in New Jersey zunächst ohne den Branchenprimus. Zu Neuverhandlungen bezüglich der Lizenzvergabe dürfte es erst in vielen Monaten kommen.
Vladimir Geshkenbeins Staking
Vladimir Geshkenbein, EPT-Sieger, Poker-Pro und lange Zeit bei quasi jedem Turnier am Start, kam im Juli kam mit dieser Beichte daher: “Schlechte Neuigkeiten, sehr sehr schlechte Neuigkeiten. (...) Ich habe kein Geld mehr. Broke. Null. Heute ist der letzte Starttag vom Main Event und ich habe 500$ auf meinen Namen.”
Okay, ein Spieler ist pleite, weil er es mit Bankrollmanagement und Lebenshaltungskosten nicht so genau genommen hat. Das kommt vor und ist eigentlich nur für ihn selbst ein Ärgernis. Aber im Falle Geshkenbeins hat diese Offenbarungserklärung einen bitteren Beigeschmack: Kurz zuvor verkaufte er für mehrere WSOP-Turniere Shares, erklärt sich dann jedoch kurzerhand für zahlungsunfähig und stellt den Käufern in Aussicht, sie erst in einer fernen Zukunft auszuzahlen.
Dazu kommt, dass die Käufer auch Anteile für das Main-Event gekauft hatten und Geshkenbein dieses aus dem Paket streichen wollte – er hatte einen anderen Backer gefunden, der ihm das Buy-In für das Turnier komplett stellte. Damit war das für die Käufer attraktivste Turnier aus dem Staking-Vertrag gestrichen und es sah auch noch so aus, als würden sie so bald gar keine Anteile wiedersehen.
Am Ende legte Geshkenbein einen grandiosen Lauf im Main-Event hin, erreichte Platz 62 und bekam dafür 120.000 Dollar. Durch diese überaus glückliche Fügung war es Geshkenbein doch noch möglich, die Käufer auszuzahlen und auch einen angemessenen Anteil für die Main-Event-Shares zurückzuzahlen. Verlust machten die Käufer wegen des schlechten Abschneidens Geshkenbeins in den anderen Turnieren dennoch und verdankten es nur dem Zufall von Geshkenbeins Deep-Run im Main-Event, dass sie überhaupt zeitnah einen Teil ihrer Investition wieder sahen.
Gewinnspiel
Als klitzekleines Dankeschön an unsere Leser verbinden wir die Abstimmung mit einem kleinen Weihnachtsgewinnspiel: Jeden Tag (vom 8. bis zum 23. Dezember) verlosen wir unter den Abstimmungen einmal zehn Dollar auf PokerStars. Gebt dafür einfach euren PokerStars-Nick an und dem Sieger werden die $10 transferiert.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 18.12.2013.