Was die britische Zeitschrift Daily Mail berichtet, klingt schier unglaublich: Der australische Immobilienmakler Harry Kakavas hat im Crown Casino in Melbourne innerhalb von 14 Monaten die stolze Summe von knapp 1,5 Milliarden Dollar verloren und klagt jetzt auf Rückzahlung eines Teilbetrages.
Kakavas, der durch den Verkauf von Immobilen an der australischen Gold Coast steinreich geworden ist, macht geltend, dass dem Casino bewusst gewesen sei, dass er ein notorischer Spieler sei und er ein schweres Problem habe. Vor allem beim Baccarat habe er in “frenetischen Perioden” immer wieder hohe Summen verspielt. Trotzdem habe ihm das Casino immer wieder Einlass gewährt und ihn auf diverse Art und Weise zum Spielen motiviert.
Im Mai 2006 habe er beispielsweise in nur fünfeinhalb Stunden 164 Millionen Dollar am Baccarat-Tisch verloren. Pro Hand habe er um die 300.000 Dollar gewettet.
Kavakas war aber nicht nur in Australien unterwegs, er machte auch Trips nach Las Vegas und Macao und auch dort verspielte er Unsummen.
Die Konstellation, dass ein notorischer Spieler ein Casino auf Rückzahlung der verlorenen Gelder verklagt, ist nicht neu. Immer wieder lassen sich Problemspieler sperren und gelangen dann doch wieder an die Spieltische.
Auch Kavakas hatte in der Vergangenheit bereits wegen Spielverlusten geklagt, er wollte im Jahr 2009 vom Crown Casino 20,5 Millionen Dollar zurück. Das Gericht wies seine Klage ab, sowohl im Haupt- wie auch im Berufungsverfahren.
Auch in Deutschland klagte Ende letzten Jahres ein Unternehmer auf Rückzahlung seiner Spielverluste. Oskar R. will vom Freistaat Bayern knapp eine Million Euro zurück. Ähnlich wie im Kakavas-Fall macht er geltend, die Casino-Mitarbeiter hätten seine Spielsucht erkennen und ihn schützen müssen.
Grundsätzlich sind die Gerichte eher zurückhaltend mit der Anerkennung solcher Rückzahlungsansprüche. Wir werden berichten, wie sich der Fall entwickelt.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 06.04.2013.